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Fleur de Sel ist ein traditionell hergestelltes Meersalz, das bereits seit über 1.000 Jahren auf die gleiche Weise im Mittelmeerraum gewonnen wird. Mineralstoffreich und von blütenweißer Farbe, wird der kristalline Stoff in Meersalzsalinen, sogenannten Salzgärten, von Hand geschöpft. Für seine Entstehung sind ganz spezielle klimatische Bedingungen erforderlich, die nur kleinste Abbaumengen erlauben. Fleur de Sel, im deutschen Sprachraum auch als Blume des Salzes oder Salzblume bekannt, ist daher ein kostbares, aber nicht minder begehrtes Salz, dessen vergleichsweise hoher Preis in der geringen Produktionsmenge, in der Art seiner Gewinnung und nicht zuletzt auch in seiner außergewöhnlichen Qualität begründet liegt.
Fleur de Sel kann sich nur unter ganz bestimmten Witterungsbedingungen bilden. Die Kombination aus hohen Tagestemperaturen, Sonneneinstrahlung und Wind ist es, die die hauchdünne Salzschicht auf der Oberfläche des Meereswassers entstehen lässt. Zeigt sich die kostbare Kruste in den eigens angelegten Salzbecken, wird sie von den Salzbauern, in Frankreich Plaudiers genannt, vorsichtig von Hand abgeschöpft. Dabei kommt neben der traditionellen Holzschaufel auch ein seit Jahrhunderten weitergegebenes, spezielles Verfahren zum Einsatz. Ergebnis der mühsamen Handarbeit ist makellos weißes, fein-kristallines Salz, das als Fleur de Sel verpackt in den Handel kommt.
Im 19. Jahrhundert befanden sich unzählige Salzgärten entlang der Mittelmeerküste. In unserer Zeit jedoch wird das Handwerk des Salzschöpfens nur noch von einer kleinen Anzahl Salzbauern ausgeübt. Fleur de Sel wird heute in Frankreich, Spanien und Portugal produziert. Die französischen Salzgärten befinden sich in der Bretagne, der Camargue, in Il de Re und in Noirmoutier. Die spanische Salzblume, Flor de Sal genannt, wird auf Ibiza und Mallorca gewonnen und das portugiesische Fleur-de-Sel-Zentrum befindet sich an der Algarve. Jede der genannten Regionen bringt ein eigenständiges Salz hervor, das seine regionale Herkunft in seinem Namen trägt.
Die Blume des Salzes hat einen würzig-zarten Geschmack, ist flockig und fein-kristallin. Feinschmecker schätzen neben der Leichtigkeit, mit der es auf der Zungenspitze zergeht, vor allem sein maritimes Aroma, das sich aus dem hohen Anteil an Kalzium und Magnesium ergibt. Fleur de Sel hebt und unterstreicht den Geschmack erlesener Speisen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Blume des Salzes nicht zum Kochen geeignet ist. Verwendet wird es ausschließlich für die kalte Küche oder als Tafelsalz bei Tisch, wo es zur Verfeinerung kalter oder bereits vorgekochter Speisen dient. Die Hitze des Kochens würde seinem milden Aroma schaden.
Für den Salzstreuer oder die Salzmühle ist Fleur de Sel ungeeignet. Aufbewahrt wird die Salzblume idealerweise in einem luftdicht schließenden Gefäß. Vor der Verwendung wird es in der Handinnenfläche zerrieben und als leichte Prise zur Speise gegeben. Auf diese Weise lässt sich auch gleich die Qualität des Salzes prüfen. Je weniger grobe Körnchen beim Zerreiben entstehen, desto besser bzw. hochwertiger ist das Salz.
Da es sich beim Fleur de Sel, wie bei allen anderen Meersalzen auch, um ein reines Naturprodukt handelt, hat die Beschaffenheit des Meerwassers einen großen Einfluss auf die Qualität des Endproduktes. Für ein erstklassiges Erzeugnis sollte das verwendete Meerwasser daher frei von Verunreinigungen und reich an Mineralien sein. Um in diesem Punkt Klarheit zu haben, sollte man beim Kauf darauf achten, dass man in erster Linie Produkte erwirbt, bei denen zweifelsfrei feststeht, woher sie kommen. In der Regel ist dies bei Salzen mit regionalen Bezeichnungen, wie Fleur de Sel de Camargue, Flor de Sal de Mallorca oder Fleur de Sel de Guérande und zahlreichen anderen der Fall.